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Was ist PSAgA?
Auf Dächern, Gerüsten, Leitern, Fassaden und anderen Bereichen mit Absturzgefahr ist hochwertige und normgerechte persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) unerlässlich. Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz wird verwendet, um sich gegen Stürze aus lebensgefährlichen Höhen zu sichern und ist eine individuelle Schutzmaßnahme, die von der Berufsgenossenschaft vorgeschrieben wird, wenn kollektive Sicherheitsmaßnahmen wie Seitenschutz nicht umsetzbar sind.
In ihrer grundlegendsten Form besteht die PSAgA aus einem Auffanggurt oder einer Auffangweste, die über ein Verbindungsmittel wie ein Sicherungsseil mit einem Seilsicherungssystem oder einem Anschlagpunkt verbunden ist und so für Absturzsicherung sorgt. Es gibt verschiedene Systeme: Rückhaltesysteme, Auffangsysteme und Rettungssysteme.
1x im Jahr!
Alle zwölf Monate muss eine sachkundige Person die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz überprüfen.
Ab welcher Höhe ist die PSAgA erforderlich?
Die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) hängt im Allgemeinen von der Höhe des potenziellen Absturzes ab. Grundsätzlich ist sie ab einer Absturzhöhe von 1 Meter vorgeschrieben. Jedoch können auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Zum Beispiel kann in Gegenwart eines Kollektivschutzes wie einem Geländer die Nutzung einer PSAgA möglicherweise entfallen. Eine weitere Richtlinie besagt, dass Absturzsicherung erforderlich ist, wenn sich ein Arbeitnehmer während der Tätigkeit bis zu 2 Meter der Absturzkante nähert. Bei folgenden Absturzhöhen sind entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen:
Um die passende PSAgA auszuwählen, empfiehlt es sich, sich von einem Fachmann beraten zu lassen. Dabei müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, nicht nur die Eignung für die spezifischen Arbeitsbedingungen, sondern auch die Fähigkeit, im Falle eines Absturzes eine schnelle und sichere Rettung zu ermöglichen.
Schwerwiegende Folgen bei Abstürzen aus geringen Höhen!
Auch Stürze aus geringen Höhen, können schwere Verletzungen wie Knochenbrüche, Kopfverletzungen und innere Blutungen verursachen. Sie werden oft unterschätzt, sind jedoch hochgefährlich.
Bestandteile der PSAgA
Körperhaltevorrichtungen
Körperhaltevorrichtungen, auch als Anseilgurte bekannt, sind Teile der Kletterausrüstung, die am Körper getragen werden oder diesen umschließen. Zu den gängigsten Typen zählen Auffanggurte nach DIN EN 361, Haltegurte nach DIN EN 358 und Rettungsgurte/-schlaufe nach DIN EN 1497/1498. Auch Brustgurte, Sitzgurte nach DIN EN 813 und Komplettgurte fallen in diese Kategorie.

Verbindungsmittel
Die Verbindung zwischen Körperhaltevorrichtung und Anschlageinrichtung wird durch Verbindungsmittel hergestellt. Diese können aus Chemiefaserseilen, -bändern, Stahlseilen oder Ketten bestehen und sind entsprechend konfektioniert. Verbindungsmittel nach DIN EN 354 werden in Auffangsystemen eingesetzt und müssen daher mit Falldämpfern oder energieabsorbierenden Eigenschaften ausgestattet sein, um die Fallkräfte zu minimieren.
Verbindungsmitteln nach DIN EN 358 fehlt diese Falldämpfung, daher dürfen sie nicht zu Auffangzwecken verwendet werden, sondern nur in Rückhalte- oder Arbeitsplatzpositionierungssystemen.

Anschlageinrichtungen
Anschlageinrichtungen (AE) nach DIN EN 795 sind Systeme oder Geräte zur Absturzsicherung, die mindestens einen Anschlagpunkt bieten. An diesem Anschlagpunkt kann sich ein Anwender über ein Verbindungsmittel oder -element sichern, um sich vor den Gefahren bei Arbeiten in großer Höhe zu schützen.

Wo wird die PSA gegen Absturz verwendet?
In zahlreichen Arbeitsbereichen und -umgebungen ist die Gefahr eines Absturzes erheblich. Durch eine gründliche Gefährdungsbeurteilung können diese Risiken identifiziert werden. Anschließend können geeignete Maßnahmen ergriffen und passende Absturzsicherungssysteme ausgewählt werden, um das Absturzrisiko zu minimieren.
Arbeitsbereiche und -tätigkeiten mit Absturzgefahr:
Schulung und Prüfung für PSAgA - Jetzt Termin vereinbaren!
Bei MF Faske bieten wir Schulungen zur Anwendung persönlicher Schutzausrüstungen gegen Absturz gemäß DGUV-R 112-198 an. Unsere zertifizierten Fachkräfte führen zudem die jährliche PSAgA-Prüfung nach DGUV 312-906 durch.
Für eine individuelle Beratung, Schulung oder Prüfung kontaktieren Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder telefonisch.
Auf das richtige System kommt es an!
Auffangsystem
Das Auffangsystem verhindert, dass der Benutzer im freien Fall auf den Boden, eine bauliche Konstruktion oder ein Hindernis aufprallt, indem es die Fangstoßkraft, die während des Auffangvorgangs auf den Körper einwirkt, abmildert. Das System ermöglicht einen großen Bewegungsradius, wodurch Absturzkanten leichter erreichbar sind und somit eine Absturzgefahr besteht. Der aktive Absturz selbst wird durch das Auffangsystem also nicht verhindert. Der Einsatz von falldämpfenden Elementen ist unbedingt erforderlich, da ohne diese die Fangstoßkraft zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen könnte, da die gesamte Kraft auf den Körper der abstürzenden Person übertragen würde. Obwohl der Fall vom System gestoppt wird, besteht für die abgestürzte Person dennoch ein hohes Risiko eines Hängetraumas.

Arbeitsplatzpositionierung
Das Arbeitsplatzpositionierungssystem ermöglicht es dem Benutzer, durch Einlegen oder Einhängen eine bestimmte Arbeitsposition einzunehmen, die einen freien Fall verhindert. Bei diesem System ist die ergonomische Gestaltung der Komponenten von besonderer Bedeutung, da die Person möglicherweise längere Zeit in einer Position verharren muss. Zur ergonomischen Anpassung und zum Schutz vor Abstürzen beim Zugang zum Arbeitsplatz empfiehlt sich die Verwendung eines Auffanggurtes mit integriertem Haltegurt.

Rückhaltesystem
Das Rückhaltesystem, auch bekannt als Haltesystem, schützt vor Abstürzen, indem es den Anwender in seinem Bewegungsradius einschränkt, sodass dieser keine gefährlichen Bereiche betreten oder überschreiten kann. Dies wird durch ein Verbindungsmittel erreicht, dessen fixe Seillänge kürzer ist als der Abstand von der Anschlageinrichtung zur Absturzkante. In einem Rückhaltesystem ist der Benutzer somit vollständig gegen einen Absturz gesichert, wodurch falldämpfende Elemente überflüssig sind. Dennoch wird ausdrücklich darauf hingewiesen, diese Elemente nicht zu vernachlässigen, da selbst bei einem sehr sicheren Rückhaltesystem ein Absturz bei falscher Anwendung möglich ist.

Grenzen der PSAgA
Die Grenzen der gewählten Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) werden durch den sogenannten Normsturz definiert. Diese Norm stellt sicher, dass die PSA unter bestimmten standardisierten Bedingungen getestet wird. Situationen, die über diese getesteten Kriterien hinausgehen, können gefährlich sein, da die Schutzausrüstung möglicherweise nicht ausreichend geprüft wurde und somit nicht die erforderliche Sicherheit bietet.
Angesichts der Vielzahl von Herstellern und Produkten auf dem Markt ist es entscheidend, dass Anwender eine PSA auswählen, die für ihren spezifischen Arbeitsbereich geeignet ist und deren Einsatzgrenzen genau kennen.
Ein einfaches Beispiel für eine solche Einsatzgrenze ist das maximale Nutzergewicht. Die meisten PSAs haben eine Gewichtsgrenze von 136 kg oder 140 kg, während sie in bestimmten Einsatzbereichen auf 100 kg begrenzt sein kann. Daher ist es wichtig, dass der Anwender die Angaben in der Gebrauchsanleitung sorgfältig prüft, um die richtige PSA für den jeweiligen Einsatz zu gewährleisten.
FAQ
Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) ist unerlässlich für alle Personen, die in absturzgefährdeten Bereichen arbeiten, also z. B. Gerüstbauer*innen, Dachdecker*innen, Höhenretter*innen oder Industriekletterer*innen.
Die mögliche Einsatzdauer hängt maßgeblich vom Verschleiß und der Alterung der Komponenten ab.
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Auffanggurte zwischen 6 und 8 Jahren
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Verbindungsmittel zwischen 4 bis 6 Jahren
Jährliche Prüfungen sind erforderlich, um eventuelle Mängel zu identifizieren, diese zu beheben oder die Ausrüstung auszusondern.
Alle Personen, die eine Schulung im sicheren Umgang mit der PSAgA abgeschlossen haben, inklusive praktischer Übungen zur Bewältigung spezifischer Risiken bei Absturzunfällen.