Höhensicherungsgeräte nach DIN EN 360
Ein Höhensicherungsgerät (HSG) nach DIN EN 360 ist ein ein- und ausziehbares Verbindungsmittel, das zur Absturzsicherung dient. Dank einer automatischen Blockierfunktion und einer Spann- und Einziehvorrichtung fängt es einen freien Fall sicher auf und minimiert die Auffangstrecke. Häufig sind diese Geräte mit einem integrierten Falldämpfer ausgestattet, der die auf den Körper wirkenden Fangstoßkräfte reduziert und somit das Anbringen eines externen Bandfalldämpfers überflüssig macht. Die Person wird mittels eines Auffanggurtes über ein Verbindungsmittel am Höhensicherungsgerät befestigt. Diese Geräte ermöglichen freies Bewegen innerhalb des Auszugsbereichs des Verbindungsmittels.

Aufbau und Funktion eines Höhensicherungsgeräts
Ein Höhensicherungsgerät (HSG) besteht typischerweise aus einem (Kunststoff oder Metall-) Gehäuse , das eine Trommel enthält. Auf dieser Trommel ist ein Verbindungsmittel aufgewickelt, das je nach Arbeits- und Umgebungsbedingungen aus Drahtseil, Gurtband oder Chemiefaserseil bestehen kann. Die Länge des Verbindungsmittels variiert zwischen 2,0 m und 30 m. Bei normalen Bewegungen lässt sich das Verbindungsmittel problemlos aus dem Gehäuse heraus- und wieder hineinzuziehen. Sobald jedoch eine höhere Kraft auf das Verbindungsmittel wirkt und die Trommel sich ab einer Auszugsgeschwindigkeit von etwa 1 m/s schneller abrollt, greifen die Bremsklinken ein. Dies aktiviert das Bremssystem, das das weitere Abrollen des Verbindungsmittels sofort stoppt und den Sturz beendet, wodurch die Person sicher aufgefangen wird.
Anwendung eines Höhensicherungsgeräts
Bei Anwendungen, bei denen das Verbindungsmittel über scharfe Kanten geführt wird, muss das Gerät entsprechend getestet und mit einer bestandenen Kantenprüfung gekennzeichnet sein. Diese Informationen finden sich in der Gebrauchsanleitung des Höhensicherungsgeräts. Zusätzlich muss das Verbindungsmittel in solchen Fällen mit einem Bandfalldämpfer ausgestattet sein.
Um zu verhindern, dass sich das Verbindungsmittel verdreht, wenn sich der Nutzer um die eigene Achse dreht, sind die Verbindungselemente eines Höhensicherungsgeräts mit einem Karabinerhaken mit Wirbel ausgestattet. Dies verhindert ein unbeabsichtigtes Blockieren des Verbindungsmittels im Gerät.
Höhensicherungsgeräte sollten nicht verwendet werden, wenn man Schüttgüter wie in Silos oder Bunkern betritt, da die Blockierkraft nicht ausreicht bzw. die erforderliche Auszugsgeschwindigkeit nicht erreicht wird, um das Einsinken zu verhindern.
Einige Höhensicherungsgeräte sind mit einer Rettungshubfunktion gemäß EN 1496 ausgestattet. Diese Geräte verfügen über ein integriertes Rettungshubgerät, mit dem der Verunfallte sofort gerettet werden kann. Nach einem Absturz kann ein Helfer oder Sicherungsposten den Verunfallten direkt mit einer Handkurbel oder einem Kettenzug entweder kontrolliert nach unten abseilen oder sicher nach oben ziehen. Solche Geräte werden häufig in Schächten und Kanälen eingesetzt.
